ISDE 2008

Trotz Strafzeiten und verkrampften Muskeln verbessert sich das österreichische Team auf den 18. Gesamtrang.

International Six Days Enduro 2008

 
Der dritte Renntag: "Erholung" für Team Austria und erste Ausfälle bei den Spitzenfahrern!
Am dritten Wertungstag im Nordosten Griechenlands warteten erneut 230 selektive Offroadkilometer auf die Teilnehmer der 83ten International Six Days Enduro, allerdings wählten die Veranstalter heute eine etwas weniger kräfteraubende Route als an den beiden ersten Tagen. Bei etlichen Fahrern kamen sogar Erinnerungen an den Iron Road Prolog am Steirischen Erzberg auf - schnelle Schotterpassagen wechselten sich mit felsigen Sektionen ab, die Strecke blieb aber durchwegs locker fahrbar.
 
Für die Österreicher lief am dritten Renntag im Grossen und Ganzen alles nach Plan. Keine Stürze, keine Strafzeit und vor allem keine gröberen technischen Defekte. Zwar holte sich der Mödlinger Paul Schrank an einem der zahlreichen Felsbrocken ein faustgrosses Loch im Getriebedeckel, konnte aber seine KTM bis ins Etappenziel bringen und dort einfach den Deckel tauschen, Öl nachfüllen und munter weiterfahren.
 
Bernhard Walzer - der zur Zeit schnellste Österreicher im Feld - konnte sich erneut verbessern und liegt in der E1-Zwischenwertung bereits auf dem hervorragenden 36sten Platz. Der Steirer pilotiert seine KTM 250 EXC-F routiniert durch die griechischen Berge und zählt auch auf den schnellen Etappen zur Spitze - Walzer liegt nur knappe 10:29 Minuten hinter dem KTM-Werksfahrer Ivan Cervantes, der die E1-Wertung souverän anführt.
 
In der E2-Klasse liegen die rot-weiss-roten Enduristen zwar immer noch im letzten Drittel des Feldes (Ederer auf Platz 52, Halsmayer auf Platz 55, Neufelner auf Platz 66), sind aber trotzdem guten Mutes. "Für uns ist wichtig, konstant bis zum Ende der sechs Tage durchzuhalten und die Strapazen einigermassen gut wegzustecken. Ohne literweise Powerade, die tägliche Abendmassage und kiloweise Kärntner Salbe geht aber nix mehr...!", beschreibt Teamkapitän Edi Ederer die Taktik der österreichischen Six Days Amateure.
Mittlerweile sind bereits 58 Fahrer (von 441 gestarteten) aus dem laufenden Bewerb ausgeschieden - Durchhalten könnte also wirklich taktische Vorteile bringen!
 
Für Paul Schrank und Günter Schopohl lief es heute ebenfalls nach Plan. Die beiden Enduro-Althasen konnten sich in der hubraumstarken E3-Klasse weiter nach vorne schieben und liegen auf den Plätzen 44 und 45. Paul Schrank (Enduro-Stastsmeister 2005) meint dazu: "Ohne das depperte Loch im Motordeckel wären sicher noch ein paar Platzerln drinnen gewesen, ich wollte meine KTM aber nicht unnötig strapazieren. Morgen fahren wir die Strecke noch einmal, dann wird ordentlich attackiert!".
Die beiden Österreicher liegen zur Zeit knappe 18 Minuten hinter der E3-Spitze zurück.

In der World Trophy Zwischenwertung liegt Österreich nach drei Renntagen unverändert auf dem 18ten Gesamtrang - mit nur knapp 2 Minuten Rückstand auf die Neuseeländer (17. Platz) und knappe 7 Minuten Rückstand auf Team Kanada (16. Platz).
 
Kurt Caselli (USA) und Christobal Guerreo (E) aus dem Rennen!
Der dichte Staub und die hohen Geschwindigkeiten forderten am dritten Renntag erste prominente Opfer. Zuerst trennte sich der spanische E2-Führende Christobal Guerreo recht unsanft von seiner Yamaha und musste mit einem Beinbruch seine Six Days frühzeitig beenden. Guerrero bleibt aber trotzdem bis zum letzten Tag in Serres um sein Team anzufeuern - Respekt vor soviel Teamgeist!
Der zweite Pechvogel des Tages war der 25-jährige KTM-Werksfahrer Kurt Caselli (USA). Der amerikanische WORCS-Champion stürzte ebenfalls auf einer der shcnellen Etappen und musste seinen Renntag mit Verdacht auf schwere Gehirnerschütterung im Rettungs-Helikopter beenden.

 
In der World Trophy Zwischenwertung gab es am dritten Tag keine gravierenden Positionswechsel. Die Franzosen konnten ihre Führung weiter ausbauen, Team Italien liegt weiterhin auf dem starken zweiten Platz und die USA verteidigen - noch - den dritten Podiumsplatz. Wir dürfen aber gespannt sein, wie sich der Ausfall der ersten Topfahrer auf die Nationenwertung in den kommenden Tagen auswirken wird.

 
Zwischenstand World Trophy Wertung (nach 3 von 6 Tagen):
1.   Frankreich, 7:50:14.85 Stunden
2.   Italien, + 2:28.84 Minuten
3.   USA, + 4:48.00 Minuten
4.   Finnland, + 6:31.97 Minuten
5.   Spanien, + 8:36.02 Minuten
6.   Australien, + 10:59.28 Minuten
7.   Schweden, + 13:46.84 Minuten
8.   Deutschland, + 23:47.02 Minuten
9.   Holland, + 26:16.85 Minuten
10. Grossbrittanien, + 28:33.61 Minuten
18. Österreich, + 1:32:24.89 Stunden
 

Text & Photo: Martin Kettner

 

Bericht vom 05.09.2008 | 2'659 Aufrufe

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