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ACC Mattighofen - Das Finale |
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Ausgangslage
Eines stand schon vor dem Showdown in Mattighofen fest, Rudi "the animal"
Pöschl war schon Meister ohne auch nur anzutreten. Nachdem er mit seiner
KTM 450 EXC alle Rennen gewonnen hatte, war er für den Rest uneinholbar.
Daher gab es nur mehr ein Thema. Wer wird Vize? In Frage kamen gleich 3
schnelle Piloten die sich die ganze Saison über immer schwer aber fair
bekämpft hatten: Berni "das fliegende Heck" Walzer, Erich " der Titan"
Brandauer und Joe "the blue" Lechner.
Doppelt schwer für die drei, da schon traditionell beim letzten Lauf in
Mattighofen alles an den Start rollt was schnell auf 2 Rädern in und um
Österreich unterwegs ist, um vor den Toren des KTM Werks eine bleibenden
Eindruck zu hinterlassen.
Alte Haudegen und der fliegende Finne
Allen voran von den schnellen Mitstreitern war der Lokal Hero Willi
Reiter, der auf seiner Heimstrecke als Supermoto Staatsmeister (und
ehemaliger Endurostaatsmeister) zu den ganz Schnellen zählte. Ebenso
sein alter Trainingspartner Chris Leidl. Weiters konnte sich BMW die
Chance nicht entgehen lassen und rollte mit einer ganzen Mannschaft samt
Werksfahrer Simo Kirssi und dem deutschen Neuverpflichtung Sascha Eckert
(3 facher Deutscher Meister usw.) an den Start.
Die Stecke
Der MSC Mattighofen legte sich auch heuer wieder mächtig ins Zeug und
zauberte eine geniale Cross Country Strecke ins Gebüsch.
49 Helfer waren während des Rennens für ein reibungsloses Rennen im
Einsatz. Die Bewirtung im Infield war wie immer Klasse und bot beim
saftigen Kotelett einen herrlichen Ausblick auf die Strecke. Die Runde
hatte alles was man so braucht um als ganzer Endurofahrer gefordert zu
werden. Gestartet wurde wie immer in 3 Gruppen. Neu war hingegen das die
Profi's um 13h als 2. Gruppe starteten. Ebenso genial, wenn man zufällig
einen Laptop mit W-Lan im Handschuhfach mit hat, wurden die
Ergebnislisten live auf den eigenen Computer übertragen.
Das Rennen
Um 13h erfolgte der Start zum absoluten Offroadhighlight des Jahres.
Berni Walzer legte einen Top Start hin und zog gleich mal davon.
Dahinter folgten Rudi Pöschl vor Daniel Stocker. Ab der 2. Runde
wechselte die Führung 4mal. Zuerst verweigerte Walzers Transponder, dann
stürzte Pöschl am Steilhang. Danach zog der Rudi davon und siegte. Berni
erkannte das der Pöschl-Zug abgefahren war und wollte seinen 2. Platz
nach Hause fahren, doch von hinten kam der BMW HP2 Bayernexpress mit dem
fliegenden Finnen Simo Kirssi daher und lieferten sich einen heftigen
Zweikampf. Ein paar Kurven vor Schluss stürzte der Finne beim Überrunden
und Walzer brachte das Schiff ins trockene und sicherte sich damit den
3. Platz in der Jahresgesamtwertung. Dahinter fuhr der Schladminger
Daniel Stocker ein eher verhaltenes aber kluges Rennen. Nach seinen
Angaben gab er nicht alles, denn er hatte eine Menge zu verlieren sollte
er ausfallen. So brachte ihm der 4. Rang die Krone des Vize hinter Rudi
Pöschl.
Joe Lechner konnte an diesem Wochenende nicht in die Entscheidung mit
eingreifen. Er klagte schon Stunden vor dem Start über Kopfschmerzen und
Rückenprobleme. Dementsprechend reichte der 12. Platz leider nur für den
5. Gesamtrang in der Endwertung.
Staatsmeister Paul Schrank übersah vor dem Rennen den geänderten
Zeitplan und spazierte gemütlich zur Anmeldung als die anderen schon zur
Aufwärmrunde rollten. Bis zum Start war dann auch er fertig und konnte
noch den 8. Rang hinter Chris Leidl und Erich Brandauer ins Ziel
bringen.
Siegerehrung
Am Abend fand dann im Badhaus (und dem extra aufgestellten Zelt) in
Mattighofen eine würdige Abschlussfeier statt. Für die ersten 3 jeder
Klassen gab es mehr Preise als sie tragen konnten. Grosses Lob gab es für
Veranstalter für die perfekte Durchführung der Serie und den Teilnehmern
für die Disziplin übers ganze Jahr. Noch nie gab es in Österreich eine
Offroadrennserie in der 325 Teilnehmer(inn)en eingeschrieben waren! So
wurde der Initiator Bernd Hupfauf vom Furchenadel gekrönt.
Zu späterer Stunde waren dann natürlich die Benzingespräche im
Vordergrund und einige Pro's scharren jetzt schon in den Startlöchern
und sind schwer motiviert für die nächste Saison. Es kann ja nicht sein,
dass der Rudi "the animal" Pöschl nicht zu schlagen ist! Österreichs
alte Enduroelite ist auf der Jagd nach dem verlorenen Titel!
Meisterschaftsendstand Klasse
Profis:
-
Rudi Pöschl, KTM - 150 Punkte
-
Daniel Stocker, KTM - 110
Punkte
-
Bernhard Walzer, KTM - 106
Punkte
-
Erich Brandauer, Husaberg -
91 Punkte
-
Joe Lechner, Yamaha - 90
Punkte
Bericht: Edi Ederer |
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ACC Mattighofen - Impressionen |
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Schön dass es vorüber ist - die Wurzeln setzten den Piloten ordentlich
zu. |

Bei der Einfahrt in den Wald, lauerten die glitschigen Biester an jeder
Ecke. |

Im Fahrerlager konnte man den Stand der Dinge LIVE am Monitor
mitverfolgen. |

Einzig auf der Motocross Piste war man vor den Wurzeln in Sicherheit und
konnte sich "ausrasten". |

NastyNils ausnahmsweise AM Bike. |

Keine Gnade an der Spitze! Rudi Pöschl vs. Berni Walzer. Foto: Lydia
Felbinger / Terra X-Dream |

Bernd Hupfauf darf die Lorbeeren für eine lässige Saison ernten. |

1000PS Reporter und Fotograph
Edi Ederer mit dem treuesten Fan - mit seiner Tochter. |

Erschütternd: Simo Kirrsi fährt mit der BMW HP2 lang um Platz 2
mit, fällt beim Überrunden zurück und holt sich Rang 3.
Foto: BMW Motorsport |

Joe Lechner war beim ACC Lauf in Mattighofen nicht in Bestform. Rang 5
in der Jahresgesamtwertung.
Foto: Lydia Felbinger / Terra X-Dream |
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Das Leiden in der Hobbyklasse
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Diesmal starteten die Profis vor den "Rookies" in der
Hobbyklasse und die Gesichter der Endurocracks sprachen Bände. Selbst
die harten Jungs waren diesmal vom 2-Stunden-Wurzelmarathon schwer
gezeichnet. Für die Hobby-Racer sollte es also kein Zuckerschlecken
werden.
Ich selbst stand mit meiner geliebten und wunderschönen
EXC-250 F Six Days am Start. Das Rennen war wunderbar, aber hinterliess
leider viele bleibende Spuren auf meiner ehemals schönen Kante. Das
Wurzelterrain war nicht wirklich meine Spezialität. Beim 10. Sturz
habe ich aufgehört zu zählen. Die Fahrer an der Spitze überholten mich 4
mal, und mein Lieblingsgegner Martin die KTM Wabe brummte mir
schändliche 7 Minuten auf. Nach meinem 3 Minuten Vorsprung beim Rennen
in Schrems eine herbe Niederlage. Wie können die lieben Gegnern auf den
grimmigen Wurzeln nur so schnell fahren? Ich war mir sicher schnell zu
fahren, wurde aber mit jedem Überrundungsmanöver der Spitzenfahrer eines
Besseren belehrt. Doch zum Glück fanden sich in
der Ergebnisliste hinter mir auch noch einige Wurzelhasser. Ein
Dankeschön an euch!
Für die nächste Saison darf trainiert werden. Leider sieht ein
Trainingsprogramm für eine ACC Saison sehr umfangreich aus. Der Speed
auf der MX-Strecke muss ebenso passen wie der Druck aus den Ecken des
Wiesenslaloms. Einige Strecken bieten selektive Enduropassagen, andere
wie zum Beispiel Mattighofen erfordern ständige Konzentration und
konstanten Speed. Meine Hoffnung: Alle Piloten vor mir erkennen ihr
grosses Talent und melden sich 2007 in der Profiklasse an.
Text: NastyNils
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