BMW vs Triumph Classic Vergleichstest
Drei Klassiker in den Alpen - BMW R nineT vs. Triumph Bonneville T100 vs. Triumph Thruxton |
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Klassische Optik steht nicht direkt im Widerspruch mit ordentlichen Fahrleistungen. Das bewist vor allem die hochmoderne BMW R nineT äusserst eindrucksvoll. Aber auch die "Originale" Triumph Thruxton und Bonneville T100 können überraschend sportlich bewegt werden. |
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Irgendwie haben wir schon geahnt, dass es so ausgehen würde, die Ausfahrt mit unseren Klassikern verlief sportlicher als erwartet. Sinnierten wir am Vorabend noch darüber, wie gemütlich der folgende Tag mit BMW R nineT, Triumph Bonneville T100 und Triumph Thruxton sein würde, gingen sich nur wenige Kilometer im entspannten Flanier-Modus aus - bis Nasty Nils mit der Thruxton zum Angriff blies. Laut seiner Aussage war es diese sportliche Sitzposition mit den tiefen Lenkern, die ihn dazu getrieben hat. Genau so stellt man sich nämlich ein Superbike der Vergangenheit vor - und ist damit auch heute noch verdammt flott unterwegs. Das liegt vor allem daran, dass die Thruxton zwar kein überaus modernes Motorrad ist, aber eben ein aktuelles Motorrad, das in allen Disziplinen mit den Standards der heutigen Zeit mithalten kann. Die nackte Schwester Bonneville besitzt die gleiche Basis, hält sich durch die aufrechtere Sitzposition und den herrlich weich gepolsterten Sattel aber etwas mehr zurück. Und die BMW R nineT? Tja, die entspricht sogar einem modernen und sehr sportlichen Naked Bike, dem ein extrem gelungenes, klassisches Kleid angezogen wurde. Im direkten Fahrvergleich mit den beiden Britinnen spielt sie in einer anderen Liga - weshalb wir am Ende des Tages doch noch zur Ruhe fanden und ganz gemütlich in Ischgl einritten. |
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Trotz ihres herrlichen Custom-Outfits ist die BMW R nineT ein modernes Naked BIke, das sogar äusserst sportlich gefahren werden kann. | Die Triumph Bonneville T100 sieht nicht nur klassisch und gemütlich aus, sie ist es auch. Die Funktion entspricht aber durchaus der heutigen Zeit. |
Die Triumph Thruxton zelebriert mit dem goldenen Mittelstreifen gekonnt den Retrocharakter und hat mit ihrem Bürzel am Heck einen ziemlich feschen Hintern. Unsere Daniela sowieso... | Bitte keine voreiligen Schlüsse ziehen - der abgespreizte kleine Finger und das hübsche Blumenarrangement deuten keineswegs auf die persönlichen Neigungen von Nasty Nils hin! |
Vaulis Meinung: Ginge es bei den drei Klassikern rein um die Performance, müsste ich mich klarerweise für die BMW R nineT entscheiden. voll verstellbares Fahrwerk, kräftiger Boxer-Zweizylindermotor und radial montierte Bremsen sind auf höchstem Niveau, weshalb sie sowohl auf den schnellen Passagen als auch im engeren Winkelwerk der Alpen die erste Wahl wäre. Allerdings geht es diesem Vergleich um Authentizität und da kann die moderne BMW trotz ihres atemberaubend coolen Designs nicht mithalten. Vor allem die Triumph Thruxton hat mich nicht nur mit ihrer klassischen Linie überzeugt sondern auch mit ihrem Sportsgeist überrascht. Die flach gestreckte Sitzposition mit den tiefen Lenkern provoziert förmlich eine dynamische Fahrweise. Lediglich die schwachen Bremsen und das etwas störrische Verhalten in Spitzkehren trüben das Vergnügen ein wenig. Deshalb ist auch die Triumph Bonneville T100 meine erste Wahl - man muss mit ihr nicht flott unterwegs sein, kann es aber. Die gemütliche Sitzposition mit dem hohen Lenker und der weichen Sitzbank versetzt mich in die hippigen 60er-Jahre zurück und ich nehme alles ganz locker - sogar ohne LSD. Dennoch kann ich ohne gröbere Probleme an den anderen dran bleiben und im ganz engen Geläuf sogar ärgern. Die aufrechte Haltung und die niedrige Sitzhöhe erlauben nun mal das Durchpflügen von Spitzkehren im "Pfeif drauf"-Modus - also genau so wie Steve McQueen in seinen besten Filmen. |
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Nasty Nils´ Meinung: Pragmatisch betrachtet hat kein Motorrad in der Liga der Cafe Racer / Klassiker eine Chance gegen die R nineT von BMW. Auch hier in den Alpen punktete sie mit technischer Überlegenheit. Das grosse Plus der BMW: Sie ist technisch perfekt, fährt grandios und wirkt aber trotzdem wie ein charakterstarkes Bike aus einer kleinen Hinterhofwerkstatt. Unglaublich gut gemacht! Der Triumph Bonneville konnte ich in den Bergen nicht so viel abgewinnen. Sie eckte einerseits zu wenig an und war andererseits nicht performant genug um mich zu begeistern. Die Kollegen raunzten aber ein wenig über die Triumph Thruxton, was meinen Ehrgeiz weckte im Sattel besonders grimmig Gas zu geben. Das Racingfeuer loderte wirklich unbändig in mir, als ich mich in den Sattel schmiegte und weit nach vorne gebückt in den Angriffsmodus wechselte. Die Griffe sind zwar keine echten Krickerl, aber trotzdem unendlich cool und in Sachen Fahrkomfort auch noch erträglich. Beim Duell hier in den Bergen dachte ich niemals über Motorleistung und Reifenbreite nach sondern hatte mehr Spass als am Tag zuvor mit den doppelt so starken Geräten. Moderne Technik vermisste ich offen gesagt bei den Bremsen. Es wäre bestimmt möglich gewesen einen klassischen Look zu erhalten, trotzdem aber perfekte Performance abzuliefern. Die Thruxton wedelte insgesamt aber wieselflink durch die engen Passstrassen und solange man in Fahrt war, war das Teil auch wirklich komfortabel. Mühsam wurde es erst unten im Tal, als wir doch die eine oder andere Kreuzung ertragen mussten. Da war es im Sattel der BMW oder der Thunderbird deutlich angenehmer. Ich muss gestehen, dass ich es am Beginn des Tages nicht für möglich gehalten habe doch am meisten fasziniert hat mich bei der Ausfahrt diesmal die Thruxton von Triumph. |
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Kots Meinung: Man kann kein Motorrad als ideal, optimal, genial (genial schon gar nicht, da es sich nicht um einen denkenden Organismus handelt) oder sonst wie absolut bezeichnen, aber manche sind verdammt nah dran. Dies gilt dann allerdings auch nur für auf die Bedürfnisse des Einzelnen passend und momentan passt mir nichts auf zwei Rädern so wie die R nineT. Es ist eins dieser Meisterwerke, die selbst den kreativsten Köpfen nur ganz selten gelingen und sofort Glaubwürdigkeit, Bestand und Zeitlosigkeit verkörpern; ausserdem die seltene Eigenschaft, dass am Design weder etwas weg-, noch zuzugeben sei. Mit der R nineT konserviert BMW den letzten luft-/ölgekühlten Boxermotor für die Ewigkeit und setzt 90 Jahre bayrische Motorräder ein würdiges Denkmal. Man kann auch das nicht mögen, aber man kann es nicht nicht anerkennen. Der Motor wurde für enge Kurven und Spitzkehren geboren, hat in der GS Millionen davon durchfahren. Auch bei den Bremsen gibt sich BMW keine Blösse, nur das ABS war mir auch oder gerade in den Alpen nicht sportlich genug. Schade. Doch immer wieder bin ich fasziniert von der Stärke dieses eleganten Motorrades, das sich flach und schlank unter dem Fahrer streckt und ihm das einzig wahre Gefühl im Sattel eines Steelhorse gibt: Cool zu sein. Auch die legendäre Thruxton und die bedeutsame Bonneville von Triumph besitzen einen hohen Coolness-Faktor, nur kommt ihre Performance nicht annähernd an die der BMW heran. Die Engländerinnen sind noch etwas klassischer, fast altehrwürdig und fahren sich nicht wie ganz moderne Motorräder, wobei die Bonnie sehr einfach zu bewegen ist, die Thruxton aufgrund der gestreckten Sitzposition und des Stummellenkers gewöhnungsbedürftig. Mit ihnen muss man gleiten und sich etwas zurücknehmen, darf es nicht eilig haben, dann ist es auch in den Alpen ein echter Genuss. |
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BMW R nineT: - Schwächen: # DEINE Meinung |
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TRIUMPH Bonneville T100: - Schwächen: # DEINE Meinung |
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TRIUMPH Truxton: - Schwächen: # DEINE Meinung |
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1000PS Betriebsausflug nach Ischgl (91 Fotos) - hier klicken!Völlern, Fahren, Geniessen - 3 Tage in den Alpen! Die 1000PS Crew beim Highbike Testcenter |
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Text: Vauli |
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VAULI
Weitere BerichteBericht vom 07.08.2014 | 20’335 Aufrufe