KTM bei Dakar

Marc Coma und Cyril Despres starten mit einem privaten Team auf KTM 690.

KTM bei Dakar

Bald in Afrika, bald mit Werksteam?

Kinigadner mit Coma und Despres bei der Präsentation im Hangar 7.

KTM ohne offizielles Werksteam aber mit Spitzenpiloten Coma und Despres bei Rallye in Südamerika.

Seit 2001 triumphiert KTM bei der prestigeträchtigen Dakar. Bei der am Neujahrstag beginnenden 32. Auflage der wichtigsten und schwierigsten Rallye wird es erstmals seit den 1990er Jahren kein offizielles Werksteam der österreichischen Motorradedelschmiede geben. KTM-Sportchef Heinz Kinigadner erwartet dennoch gute Ergebnisse. Denn nicht nur die Spitzenpiloten Marc Coma (ESP) und Cyril Despres (AND) sind am Start: Auch das halbe Teilnehmerfeld vertraut auf KTM.

Coma und Despres mit Leistungsbeschränkung

83 der gemeldeten Dakar-Starter werden auf einer KTM sitzen. Allen voran Marc Coma und Cyril Despres. Beide konnten die Rallye bereits jeweils zwei Mal gewinnen. Natürlich wollen wir unsere Serie fortsetzen und hoffen auf einen KTM-Sieg, ist Kinigadner optimistisch, obwohl seine Spitzenpiloten Coma und Despres eingebremst werden. Sie fahren mit den 690er Rallyemotorrädern, deren Luftzufuhr jedoch leistungsmindernd beschränkt wurde.

A.S.O. bremst 30 Piloten ein

Diese Reglementänderung durch die A.S.O., der Amaury Sport Organisation, hatte auch zum Rückzug des offiziellen KTM-Werksteams geführt. Der französische Veranstalter hatte für 2010 eine Hubraumbeschränkung auf 450 ccm beschlossen. Allumfassend ist diese Änderung jedoch nicht. Es kann auch mit grossvolumigeren Motoren gefahren werden. Aber nicht jeder Pilot darf das ohne Einschränkungen: Für die Dakar 2010 wurden von der A.S.O. 30 Fahrer benannt, die wenn sie mit Motorrädern mit mehr als 450 Kubik fahren wollen leistungsbeschränkende Luftrestriktoren verwenden müssen. Unter diesen 30 Piloten sind auch Coma und Despres.

Weder sicherer, noch billiger

Das diesjährige Reglement der in Südamerika stattfindenden Dakar ist für Kinigadner alles andere als schlüssig: Die Dakar ist eine Marathonrallye, warum soll man dort mit kleinen Rennmotoren fahren müssen? In Le Mans wird auch nicht mit Formel 1-Autos gefahren. Ausserdem wird das Rennen dadurch weder sicherer, noch billiger. Weil die Motorräder sind nicht wesentlich langsamer und es werden mehr Motoren verheizt. Eine Herstellervielfalt garantiert die Regel damit auch nicht. Und von Fairness kann man auch nicht reden. Denn es wurden nur 30 Fahrer benannt, die ihre Motorräder drosseln müssen, erläutert Kinigadner.

Werkspiloten Coma und Despres privat unterwegs

Die Werkspiloten Marc Coma und Cyril Despres starten ihr Dakarabenteuer 2009 in einem völlig privaten Team. Werkspilotenstatus genossen sie lediglich bei der Anpassung der Luftrestriktoren. KTM hat die 690er Rallye optimal auf die neuen Rahmenbedingungen eingestellt. Wir sind damit sehr zufrieden, sagt Vorjahressieger Marc Coma.

Weltmeister Cyril Despres.

Marc Coma: Zufrieden mit 690er.

Dakar 2011 zurück auf Heimatboden?

Unterdessen stehen der Dakar weitere Änderungen bevor: Schon 2011 soll die Dakar wieder auf ihren Heimatboden Afrika zurückkehren. Kinigadner: Die Stimmung und das Umfeld der Dakar 2009 in Südamerika waren sensationell. Trotzdem ist sie nicht die klassische Dakar. Nach Terrordrohungen war der Rallyetross von Afrika abgebogen und ging 2009 erstmals in Argentinien und Chile über die Bühne. Jetzt gibt es laut Kinigadner Überlegungen, wieder in Afrika zu fahren.

Werkseinsatz hängt von künftigem Reglement ab

Auch beim künftigen Reglement ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Der KTM-Sportchef hat zuletzt selbst mit der A.S.O. in Paris verhandelt. KTM wird auf alle Fälle weiter Rallyes bestreiten. Wir wollen auch den Weltmeistertitel, den Cyril Despres heuer geholt hat, im Jahr 2010 verteidigen. Aber ob bei der Dakar wieder ein offizielles Werksteam am Start sein wird, ist offen. Das hängt auch vom weiteren Verlauf der Gespräche ab.

 
 

Dakar-Infos

  • Die Dakar startet am Neujahrstag in Buenos Aires.

  • Sie führt über 14 Etappen und insgesamt rund 9.000 Kilometer, unter anderem durch die chilenische Atacama-Wüste.

  • Das Ziel ist am 16. Jänner 2010 wieder in Buenos Aires.

  • Gemeldet sind 161 Motorradpiloten.

  • KTM ist heuer nicht mit einem offiziellen Werksteam vertreten. Aber das halbe Starterfeld vertraut auf die österreichische Motorradmarke. Diese Piloten unterstützt KTM gewohnt mit dem offiziellen Servicetruck

  • Acht Siege konnte KTM bei der Dakar bisher holen. Nachdem die Rallye im Jahr 2008 abgesagt wurde, gab es seit 2001 durchgehend KTM-Triumphe.


 

Text: Wetzelsberger, kot
Fotos: Markus Jahn/KTM

Autor

Bericht vom 22.12.2009 | 3'731 Aufrufe

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