Pichler Transasia

Tadschikistan, Sibirien, Mongolei und Russland - Joe Pichler ist wieder auf Achse.
 

Joe Pichler - Transasien

Eine schmale Piste führt entlang des Panj-Flusses durch eine enge Schlucht direkt an der Grenze zu Afghanistan in den Süden Tadschikistans. Wir haben einen atemberaubenden Ausblick auf die schneebedeckten Berge des Hindukusch.
   
In Murgab gibt es aber nun eine schlechte Nachricht. Die Grenze zu Kirgisistan ist vorübergehend geschlossen. Die Unruhen im Süden des Landes haben sich zu einem Bürgerkrieg ausgeweitet. Wir müssen Kirgistan umfahren, ein Umweg von fast 2000 km liegt vor uns.
Nach 15.323 km sind wir nun in Barnaul (Westsibirien) angekommen. Meine Adventure hat sich ein kleines Service verdient und die Reifen müssen gewechselt werden. Maxim ist der einzige KTM Händler im Umkreis von ein paar Tausend Kilometern.

Auf neuen Pirelli Scorpion Rallys geht es weiter in die Westmongolei, wo Asphalt noch ein Fremdwort ist. Mit unserem grossen Motorrad sind wir natürlich für die hier lebenden Nomaden eine riesen Attraktion, über die sie noch lange sprechen werden. Als Begrüssungstrunk gibt es gesalzenen Milchtee und wir werden zusätzlich auch noch zum Abendessen eingeladen. Der Tee schmeckt zwar etwas gewöhnungsbedürftig, ist aber gar nicht so schlecht, nur die nun folgende fette Hammelsuppe ist eine echte Herausforderung für unsere Geschmacksnerven. Die fettesten Fleischteile landen alle auf meinem Teller, sie gelten bei den Nomaden als besondere Delikatesse. Gott sei Dank hatte ich noch eine kleine Flasche Wodka im Zelt, rein prophylaktisch.


Asphalt ist noch ein Fremdwort..


Heute scheint nicht unser Glückstag zu sein. Schon am Vormittag meint es der Wettergott nicht gut mit uns. Kurze aber intensive Regenfälle verwandeln einige Pistenabschnitte in riesige Schlammlöcher. Eigentlich harmlose Abschnitte werden so zu einer echten Herausforderung.

Nach 5 Wochen Mongolei sind wir wieder zurück in Russland. Mit der Insel Olkhon haben wir nun den schönsten Teil des Baikalsees erreicht. Das wissen auch die Russen, vor der einzigen Fähre auf die Insel hat sich schon eine beträchtliche Autokolonne gebildet.

Aber es gibt sie noch, diese weissen Flecken auf den touristischen Landkarten. Über die 4.500 Kilometer lange Strecke von Olkhon bis nach Magadan, steht so gut wie nichts in meinem Reiseführer. Der Hotelbesitzer in Zigalovo macht uns aber darauf aufmerksam, dass es auf den nächsten 300 Kilometern bis nach Magistralny keine Versorgungsmöglichkeit mehr gibt. Das heisst für uns, volltanken und ausreichend Wasser und Lebensmittel mitnehmen. Ab Ust Kut geht es dann für 1000 km nur mehr auf der Lena mit dem Schiff weiter. Strassen gibt es in diesem abgelegen Teil Ostsibiriens keine mehr. Der Frachter ist bis auf dem letzen Platz mit Containern und LKWs gefüllt.

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Aber für unsere KTM finden wir noch einen Platz direkt neben der Ladeluke. Kaum an Bord werden wir sofort in die Gemeinschaft der LKW Fahrer aufgenommen. Als Erstes gibt es natürlich mehrere Gläser Wodka und rohen Fisch. Aber es gibt nicht nur hochprozentige Getränke an Bord. Der Kamaz LKW von Iwan ist voll mit exotischen Früchten, die er zu den Minenstädten am Polarkreis transportiert. Es ist schon eine verrückte Welt. Wir fahren mit dem Schiff auf der Lena durch Sibirien, trinken Russischen Wodka und dazu gibt es köstliche Orangen aus Argentinien.

 
 

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Text: J.Pichler
Fotos: JPichler

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Bericht vom 19.08.2010 | 4'021 Aufrufe

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